Kieferorthopädie Begriffserklärung

Bei der Behandlung in unserer auf Kieferorthopädie spezialisierten Praxis in Hürth werden Sie auf viele Fachbegriffe treffen. Diese möchten wir Ihnen hiermit erläutern:

A-D

Ein Abdruck des Ober-/Unterkiefers ist eine sogenannte Negativform des Kiefers. Sie werden hauptsächlich für Zahnkronen, Zahnprothesen und große Zahnfüllungen gemacht. Entweder werden Abdrücke mit einem Löffel, der mit einer Masse gefüllt ist, vom Zahnarzt genommen oder auch wie unsere Praxen es anbieten in digitaler Form. 

Unter Band versteht man in der KFO einen Ring aus Metall, der im Rahmen der festen Zahnspange auf die großen Backenzähne aufgesetzt und fest zementiert wird.

Unter einem Behandlungsbogen versteht man den Draht, der bei einer festsitzenden Zahnspange durch die Brackets individuell für jeden Patienten durchgezogen wird. Sie bestehen heutzutage aus modernen superelastischen Materialien, die im Vergleich zu herkömmlichen Stahlbögen mit konstant niedrigen Kräften besonders schonend und hocheffektiv arbeiten.

Unter Bionator versteht man ein in der Kieferorthopädie verwendetes, herausnehmbares Gerät, welches die Bisslage ändern, beziehungsweise eine Bisserhöhung induzieren können soll. Es gehört in die Gruppe der funktionskieferorthopädischen Geräte, entwickelt von Prof. Balters unter ganzheitlichen Gesichtspunkten.

Die Bisslage ist die Bezeichnung zwischen Ober- und Unterkiefer im Schlussbiss.

Unter einem bleibenden Gebiss spricht man, wenn alle Zähne einschließlich der zweiten großen Backenzähne vorhanden sind. Es besteht inklusive der Weisheitszähne aus 32 Zähnen.

Unter Bonding versteht man ein zahnmedizinisches Behandlungsverfahren, das der kosmetischen Korrektur und Verbesserung verfärbter, abgebrochener oder kariöser Zähne dient. Durch dieses Verfahren können sowohl Verfärbungen und Fehlstellungen korrigiert werden, als auch Zahnlücken gefüllt werden.

Brackets werden in der Kieferorthopädie am häufigsten als Befestigungselemente bei festsitzenden Apparaturen benutzt. Sie werden durch spezielle Klebetechniken entweder mit der Oberfläche oder mit der Rückseite des Zahnes verklebt. Jedes Bracket hat einen horizontal verlaufenden Schlitz (Slot), welcher als Vorrichtung für die Aufnahme von Behandlungsbögen dient. 

Unter Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) versteht man eine Funktionsstörung des Kausystems, d.h. der Kiefergelenke bzw. der Kaumuskulatur. Sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen in der Zahnmedizin und kann zu erheblichen Problemen im Alltag der Patienten führen. Der Kau- und Bewegungsapparat sind zwei Systeme, die eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig beeinflussen.

Der Grund dafür ist, dass die Gelenke im Kiefer, Kopf und Beckenbereich durch Nerven miteinander verbunden sind. Ist ein Organ betroffen, wirkt es sich direkt auf die anderen aus. 

Daumenlutschen ist bei Kindern sehr verbreitet, sollte jedoch im Alter von 3-4 Jahren ihnen entwöhnt werden. Grund ist die Gefahr von späteren Kieferdeformationen und auch möglichen Artikulationsschwierigkeiten. 

Eine Delaire-Maske ist eine kieferorthopädische Apparatur zur Frühbehandlung von Kieferfehlstellungen. Sie wird an der Stirn und am Kinn bzw. am Jochbogen des Patienten abgestützt. Über Gummizüge wird der Oberkiefer an die Maske gehängt und dadurch nach vorne verlagert, um ihn in eine normale Position zu bringen. 

Unter dem Begriff Demineralisation wird eine Entkalkung des Zahnschmelzes verstanden. Die Entkalkung wird dadurch hervorgerufen, dass nach dem Essen beim Zuckerabbau im Mund Säuren entstehen. Dabei handelt es sich um einen natürlichen Vorgang des Organismus, der jedoch für die Zähne schädlich ist. Diese Demineralisationsprozesse, also die Verarmung des Zahnschmelzes an Mineralien wie Kalzium und Phosphor, lassen den Zahnschmelz porös werden und sind u.a. für das Entstehen von Karies verantwortlich. 

Als digitales Röntgen bezeichnet man radiologische Verfahren, bei denen Röntgenbilder nicht mehr auf analogen Röntgenfilmen, sondern digital durch eine intraorale Kamera aufgenommen werden. Dadurch wird im Gegensatz zum analogen Röntgen eine bessere Nachbearbeitung gewährleistet, die Integration in den Ablauf einer Arztpraxis verbessert und vor allem die Strahlenbelastung für den Patienten erheblich verringert.

Darunter versteht man in der Zahnmedizin eine Unterkieferrücklage, d.h. der Unterkiefer liegt im Verhältnis zum Oberkiefer zu weit hinten (lat.: distal).

Unter „durchsichtige Zahnspangen“ versteht man in der Kieferorthopädie durchsichtige Schienen (sogenannte Aligner), die den Patienten im Gegensatz zu herkömmlichen Zahnspangen ästhetisch nicht einschränken. Diese Systeme werden gern von Erwachsenen in Anspruch genommen.

Unter Dysgnathien versteht man in der Kieferorthopädie eine Zusammenfassung von Fehlentwicklungen der Zähne, der Kiefer und/oder des Kausystems. Diese Anomalien können die Zahnstellung, die Verzahnung, die Kieferform, die Lage der Kiefer zueinander oder den Einbau der Kiefer in den Schädel betreffen und als Folge davon ästhetische wie funktionelle Beeinträchtigungen verursachen.

E-G

Der Elastoharmonizer ist eine feste Apparatur und wird zur Korrektur einer Rücklage des Unterkiefers während und nach der Wachstumsphase verwendet.

Bei einem Engstand der Zähne haben diese nicht genügend Platz, d.h. sie wachsen nicht vollständig heraus oder verbleiben ganz im Kiefer. 

Unter diesem Begriff versteht man die völlig normale Ausbildung und Funktion des Kausystems (Kiefer und Zähne). 

Unter diesem Begriff versteht man das Ziehen eines oder mehrerer Zähne. 

Der Federaktivator ist ein kieferorthopädisches Gerät, das zur Behandlung von Kiefergelenksbeschwerden (vor allem bei Fraktur des Gelenkköpfchens) sowie zur Behandlung des offenen Bisses eingesetzt wird.

Die Fernröntgenanalyse ist eine Methode aus der Zahnmedizin, Kieferorthopädie und Kieferchirurgie. Durch die Aufnahme eines Lateralfernröntgens (der ganze Schädel wird abgebildet) werden bestimmte Bezugspunkte des Schädels bestimmt, und dadurch Winkel, Strecken und Normalabstände bemessen, die für eine spätere kieferorthopädische Behandlung elementar sind. 

Unter Fernröntgenseitenbild (auch Profilröntgenbild bezeichnet) versteht man in der Kieferorthopädie eine spezielle Röntgenaufnahme des Schädels. Sie ist für den weiteren Verlauf einer kieferorthopädischen Behandlung eminent wichtig, da sie die Wachstumstendenzen und die Kiefer- und Knochenrelationen sowie die Achsen der Frontzähne bestimmt.

Eine feste Zahnspange ist eine sogenannte Multiband-Apparatur, die die Fehlstellungen von Zähnen und Kiefern korrigiert. Sie besteht primär aus Brackets und Bögen und wird durch spezielle Dentalkleber fest mit den Zähnen verbunden. Sie findet in der Regel nur dann Anwendung, wenn alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind. Die feste Zahnspange bleibt in der Regel für ca. 1,5 Jahre im Mund des Patienten. 

Die Funktionskieferorthopädie (FKO) ist eine spezielle Behandlungsmethode in der Kieferorthopädie. Sie regt spezielle Muskelkräfte an und nutzt diese dann zur Bewegung von Zähnen sowie zur Umformung der Kiefer und des Kiefergelenks aus. 

Das Fernröntgenseitenbild (FRS) ist eine Röntgenprofilaufnahme des Kopfes, welches vor allem in der Kieferorthopädie Verwendung findet. Auf ihr sind alle knöchernen Strukturen des Kopfes erkennbar und somit eminemt wichtig für die weitere Behandlungsplanung. 

Unter Gaumennahterweiterung versteht man in der Kieferorthopädie eine Behandlung eines Schmalkiefers. Sie bezweckt somit den Gaumen bei Platzmangel der Zähne im Oberkiefer zu weiten.

Die Gene sind einer der Hauptgründe für Zahn- und Kieferfehlstellungen. Sie werden von Mutter und Vater vererbt, die Fehlstellungen liegen also schon von Geburt an vor und werden vor allem im Erwachsenengebiss sichtbar. Die Gene bestimmen auch die Anzahl der Weisheitszähne.

Gingiva (lat.) oder besser bekannt als das Zahnfleisch ist der Teil der Mundschleimhaut, der kragenförmig die Zähne umgibt. 

Eine Glattflächenversiegelung kann vor der kieferorthopädischen Behandlung die Zähne Ihres Kindes nachhaltig vor Karies schützen. 

Eine Gummikette, auch genannt Powerchain in der KFO, ist eine dehnbare Kette aus elastischen Gummiringen, die um die einzelnen Brackets gelegt wird, um Zahnlücken zu schliessen und die Zähne zu bewegen.

Ein Gummiligatur ist ein kleiner Gummiring, mit dem der Drahtbogen im Bracket gehalten wird. Sie gibt es in den unterschiedlichsten Farben – zahnfarben oder knallig bunt. 

Unter Gummy-Smile versteht man die Diskrepanz des Sichtbarkeitsverhältnisses zwischen Zähnen, Zahnfleisch und Oberlippe. Zwar ist der Biss und die Stellung der Zähne zueinander normal, das Zahnfleisch hingegen liegt im überdurchschnittlichen Maße sichtbar frei, sozusagen ein Lächeln bei dem zu viel Zahnfleisch sichtbar ist. 

H-I

Unter Habits versteht man schädliche Angewohnheiten bei Kindern, wie Daumenlutschen Nägelkauen etc., die für spätere Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers verantwortlich sein können. 

Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt, auch HNO-Arzt genannt, beschäftigt sich mit Krankheiten und Störungen der Nase, der oberen und unteren Atmenwege und der Ohren.

Durch die Handröntgenaufnahme eines Kindes kann in der KFO die aktuelle skelettale Wachstumsphase ermittelt werden.

Unter Headgear oder Kopfzug versteht man ein mit zementierten Metallringen an den Zähnen verankerter, herausnehmbarer Außenbogen. Dabei wird dieser mit einem Nackenzug oder einer Kopfkappe verbunden, um Kraft auf den Oberkiefer und die oberen Zähne zu übertragen. 

Unter herausnehmbaren Zahnspangen werden alle Apparaturen verstanden, die nicht fest in den Mund des Patienten eingegliedert werden und zum Essen, Zähneputzen und Sport herausgenommen werden können. 

Unter Herbst-Scharnier versteht man eine festsitzende Zahnspange zur Behandlung des Rückbisses des Unterkiefers. Es wird während der Wachstumsphase oder auch danach eingesetzt. 

Ein impaktierter Zahn ist ein Zahn, der nicht vollständig in die Zahnreihen des Gebisses durchgebrochen ist und vollständig von Knochen umgeben ist.

Incognito® ist die Bezeichnung für ein etabliertes Lingualsystem der Firma 3M Unitek. Dabei werden die Brackets nicht auf der Vorderseite, sondern auf der Rückseite der Zähne („lingual“) angebracht, so dass die Zahnspange für Außenstehende kaum sichtbar ist, sozusagen eine „unsichtbare“ Zahnspange. Incognito-Brackets sind für Patienten mit jeder Art von Zahnfehlstellung geeignet. 

Intermaxilläre Gummizüge werden vom Ober- zum Unterkiefer über Häkchen an den Brackets oder dem Bogen gehängt. Wichtig hierbei ist eine kontinuierliche Tragezeit, d.h. sie müssen den gesamten Tag und die gesamte Nacht getragen werden. Nur zum Essen und zum Zähneputzen dürfen Sie herausgenommen werden.

Unter interzeptiver Kieferorthopädie versteht man die frühzeitige Erkennung ernsthafter Anomalien des Kauapparats, die sonst nur schwer in Griff zu bekommen sind. Sie wird meist im Alter von 7-8 Jahren durchgeführt, d. h. wenn die kleinen Patienten noch Milchzähne aber auch schon erste bleibende Zähne haben.

Invisalign® ist die Bezeichnung für ein etabliertes Schienensystem der Firma Align Technology Inc. Bei diesem System werden Fehlstellungen mit transparenten Schienen behandelt, die für Außenstehende kaum sichtbar sind. Die Schienen werden computergestützt hergestellt und müssen vom Patienten mindestens 22 Stunden pro Tag getragen und in der Regel nach 2 Wochen gewechselt werden. Da Erwachsene häufig einen besonders hohen Anspruch an Ästhetik haben, findet die Technik meistens in der Erwachsenentherapie ihre Anwendung.

K-L

Unter Karies versteht man eine multifaktoriell bedingte destruierende Erkrankung der Zahnhartgewebe, Zahnschmelz und Dentin. Sie entsteht meist unter Beteiligung von Mikroorganismen und geht von einer durch Säureeinwirkung „entkalkten“ Zahnoberfläche aus. 

Keramik-Brackets sind nahezu durchsichtige Brackets, die aus Keramik hergestellt sind.

Die Kieferorthopädie ist ein eigenständiges Teilgebiet der Zahnmedizin, welches sich mit der Verhütung, Erkennung und Behandlung von Kiefer- und Zahnfehlstellungen befasst. 

Der Kieferorthopäde (auch Fachzahnarzt für Kieferorthopädie) ist ein Zahnarzt, der eine mehrjährige, spezielle Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen hat. Er muss zunächst ein allgemeinzahnärztliches Jahr absolvieren, danach kann er mit der 3-jährigen Spezialistenausbildung (Weiterbildung) auf dem Gebiet der Kieferorthopädie beginnen. Am Ende der Weiterbildung muss er vor der zuständigen Zahnärztekammer eine Prüfung abgelegen. Bei erfolgreichem Abschluss ist der Geprüfte berechtigt sich als „Fachzahnarzt für Kieferorthopädie“ zu bezeichnen.

Unter KIG versteht man die Kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG). Sie sind das befundbezogene Einteilungsschema zur Einstufung eines Behandlungsbedarfs für kieferorthopädische Maßnahmen und wurden im Jahre 2002 eingeführt. Der Kieferorthopäde stellt anhand der kieferorthopädischen Indikationsgruppen fest, ob der Grad einer Fehlstellung vorliegt, für deren Behandlung der Versicherte einen Leistungsanspruch gegenüber der Krankenkasse hat. 

Knirscherschienen sind sogenannte herausnehmbare Aufbissschienen, die nachts im Schlaf getragen werden und die Zähne bei schwerem Zähneknirschen vor Folgeschäden schützen sollen. 

Die regelmäßigen Kontrolltermine beim Kieferorthopäden dienen zur Überprüfung des Fortschrittes der Behandlung. Hierbei werden unter anderem die Zahnspange nachgestellt, Teile ausgetauscht und weitere Schritte und Fragen geklärt.

Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten die kieferorthopädische Behandlung zunächst zu 80% bei Kindern unter 18 Jahren (90% beim 2. Kind), bei denen die Zahn- oder Kieferfehlstellung einen bestimmten Schweregrad überschreitet. Der Krankenkasseneigenanteil (20% bzw. 10% der Krankenkassenkosten, wenn mehrere Kinder einer Familie in Behandlung sind) wird Ihnen von Ihrer Krankenkasse nach Abschluss der Behandlung zurückerstattet. In besonders schwerwiegenden Fällen übernimmt die Krankenkasse auch die Kosten für die Behandlung von Erwachsenen, dies wird jedoch von Fall zu Fall unterschieden. Privatversicherte Patienten haben mit ihrer Versicherung individuell vereinbarte Verträge, von denen die Erstattung der kieferorthopädischen Leistungen abhängt. Beihilfeberechtigte Patienten reichen den Behandlungsplan sowohl bei der Beihilfestelle als auch bei der Versicherung ein.

Bei einem Kreuzbiss unterscheidet man zwischen dem seitlichen und dem vorderen (frontalen) Kreuzbiss. Hierbei beißen die Seitenzähne nicht korrekt aufeinander.Die Ursache des Kreuzbisses liegt meistens darin, dass der Oberkiefer in Relation zum Unterkiefer zu schmal ist bzw. zu weit zurück liegt. Er hemmt somit das Wachstum des Oberkiefers, bewirkt eine fehlerhafte Belastung des Kiefergelenkes und führt zu einer fehlerhaften, manchmal sogar asymmetrischen Programmierung der gesamten Kaumuskulatur. Der Kreuzbiss sollte möglichst frühzeitig behandelt werden.

In einem zahntechnischen Labor werden unter anderem kieferorthopädische Apparaturen hergestellt.

„Lingual“ (lat.) heißt auf Deutsch soviel wie „zur Zunge hin“. Unter Lingualtechnik bezeichnet man die Korrektur von Zahnfehlstellungen durch feste Zahnspangen, die auf der Innenseite der Zähne angebracht werden.

Ein Lip Bumper ist eine festsitzende oder herausnehmbare kieferorthopädische Apparatur aus Draht zur Verlängerung der Zahnbogenlänge oder Aufrichtung der Molaren. Der Drahtbogen hat die Form eines U und kommt hauptsächlich im Unterkiefer zum Einsatz. 

Der Logopäde ist ein Fachspezialist, der sich mit Sprach- und Schluckstörungen der Patienten auseinander setzt. Durch gezieltes Training werden die Störungen bei den Patienten behoben. 

Ein Lückenhalter ist eine Zahnspange, mit der die Lücke für einen noch nicht durchgebrochenen bleibenden Zahn offen gehalten wird, wenn der entsprechende Milchzahn entweder durch Karies oder durch einen Unfall vorzeitig verloren wurde. 

M-Q

Malokklusion (lat. für „schlechter Biss“) ist ein kieferorthopädischer Fachbegriff, der abnormale Kontaktverhältnisse zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers bezeichnet. 

Unter Mesialbiss versteht man eine abnorme Bisslage des Unterkiefers zum Oberkiefer, wobei der Unterkiefer vor dem Oberkiefer liegt. 

Das Milchgebiss beginnt sich bei Kindern ab dem vierten Lebensmonat zu entwickeln und ist in der Regel bis spätestens zum dritten Lebensjahr komplett ausgebildet. Die Milchzähne haben genauso wie die bleibenden Zähne Zahnwurzeln. Beim Zahnwechsel werden die Milchzahnwurzeln durch die nachdrängenden bleibenden Zähne aufgelöst.

Milchzähne haben eine Platzhalterfunktion. Wenn Milchzähne aber frühzeitig verloren gehen, z.B. durch Karies oder einen Zahnunfall, sollten Sie umgehend einen Termin bei Ihrem Kieferorthopäden vereinbaren.

KFO-Implantate, auch TAD genannt (transitoric anchoring device= kurzzeitiger Anker) sind Spezialschrauben, die in den Kiefer eingedreht werden und für eine effektivere Zahnbewegung in der Kieferorthopädie eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Implantaten für den Zahnersatz verbleiben sie aber nur übergangsweise (transitorisch, wie auch provisorische Implantate) im Körper und werden nach Abschluss der Zahnbewegungen wieder entfernt. 

Unter Multiband-Apparatur versteht man den Fachbegriff für eine feste Zahnspange. Sie besteht primär aus Brackets und Bögen. Durch spezielle Dentalkleber wird sie fest mit den Zähnen verbunden und findet in der Regel nur Anwendung, wenn alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind. 

In der KFO versteht man unter habitueller Mundatmung das vornehmliche Atmen durch den Mund. Die Zunge, die normalerweise am Gaumen liegen sollte, liegt hierbei unten und die umgebenden Strukturen (wie Muskeln und Schleimhäute) üben Kräfte auf den Oberkiefer aus. Ein erhöhtes Kariesrisiko sowie ein erhöhtes Risiko für Atemwegsinfekte sind die Folge. Wir raten unseren Patienten in solchen Fällen sicherheitshalber zur Vorstellung bei einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt , um sicher zu gehen, dass die Nasenatmung tatsächlich uneingeschränkt funktioniert und es sich wirklich um ein Habit handelt.

Eine myofunktionelle Störung im Gesichtsbereich ist gekennzeichnet durch ein Muskelungleichgewicht vor allem der Zungen- und Lippenmuskulatur, aber auch weiterer Gesichtsmuskulatur. Typische Zeichen dafür sind ein offener Mund, eine interdentale Zungenruhelage, ein Offener Biss und ein nach vorne gerichtetes Schluckmuster. Die Behandlung wird in der Regel in Zusammenarbeit mit einem Logopäden durchgeführt.

Bei einer Nichtanlage von Zähnen spricht man vom fehlen einer oder mehrerer der bleibenden 32 Zähne, weil ein genetischer Fehler vorliegt. Am häufigsten sind die Weisheitszähne nicht angelegt, gefolgt von den unteren zweiten Prämolaren, gefolgt von den oberen seitlichen Schneidezähnen, gefolgt von den oberen zweiten Prämolaren. Seltener nicht angelegt sind untere mittlere Frontzähne.

Unter einem offenen Biss versteht man eine Kieferfehlstellung, bei der die oberen und unteren Zähne beim Zubeißen keinen Kontakt haben. Dies kann sowohl frontal als auch seitlich auftreten.

Damit ist der Kontakt zwischen den Zähnen des Oberkiefers und des Unterkiefers gemeint. 

Die Orthodontie befasst sich mit der Behandlung angeborener Gebissanomalien durch kieferorthopädische Maßnahmen (z. B. die Beseitigung von Zahnfehlstellungen). Die Beeinflussung der Kiefer und des Wachstums werden dabei außen vor gelassen.

Unter einem Orthopantomogramm (OPT, OPG oder OPTG) oder auch Panoramaschichtaufnahme versteht man eine dentale Röntgenaufnahme, welche in der Kieferorthopädie ein wichtiges diagnostisches Mittel darstellt. Hierbei werden alle Zähne, die angrenzenden Kieferbereiche, beide Kiefergelenke und die rechte und linke Kieferhöhle abgebildet. Im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung werden ca. drei OPTs benötigt.

Wenn ein Milchzahn frühzeitig verloren geht, sei es durch Karies oder einem Unfall, besteht die Gefahr, dass sich die Nachbarzähne in die entstandene Lücke bewegen. Um diesen späteren Platzmangel zu verhindern, muss der Platz durch eine kieferorthopädische Apparatur (Platzhalter) gehalten werden.

Quadhelix ist eine festsitzende Gaumenspange, die an der Innenseite der Oberkiefer-Backenzähne befestigt wird, zur Verbreiterung eines zu schmalen Oberkiefers. 

R-T

Ein Retainer ist ein dünner Draht, der nach der aktiven kieferorthopädischen Behandlung auf die Hinterseite der vorderen Zähne geklebt wird und zur langfristigen Stabilisierung des Behandlungserfolges einer kieferorthopädischen Therapie nach deren Abschluss getragen wird. Er soll verhindern, dass die Zähne sich wieder in ihre alte Position zurückstellen.

Retentionszeit ist die Zeit, die der aktiven Behandlung mit festsitzenden Apparaturen folgt, die Stabilisierungszeit. Dies erfolgt durch sogenannte Retainer (siehe oben). 

Ein retinierter Zahn ist ein Zahn, der nach Abschluss seines Wurzelwachstums die Okklusionsebene noch nicht erreicht hat.

Die Rückschubdoppelplatte fällt unter die Gruppe der herausnehmbaren Zahnspangen und nimmt eine Sonderstellung bei den funktionskieferorthopädischen Zahnspangen ein. Um möglichst effektiv zu sein, sollte die Behandlung vorzugsweise im frühen Wechselgebiss beginnen, am besten vor dem neunten Lebensjahr.

Beim somatischen Schlucken liegt die Zunge am Gaumen und die Zahnreihen sind hierbei geschlossen.

Beim viszeralen Schlucken lagert sich die Zunge während des Schluckens zwischen die Zahnreihen ein und führt damit oft zum frontal offenen Biss.

Durch einen Schnuller oder Daumenlutschen besteht die Gefahr von Kieferdeformationen und Ausspracheschwierigkeiten bei Kindern. Deshalb sollten sie spätestens im Alter von 3-4 Jahren davon entwöhnt werden. 

Schutzwachs kann auf die Brackets oder Bogendrähte aufgetragen werden, um Reizungen der Wangenschleimhaut oder Lippen zu vermeiden.

Schwarz´sche Platten (auch aktive Platten genannt) sind herausnehmbare kieferorthopädische Geräte, mit denen die Zähne aktiv bewegt werden können. Hierbei sind kleine Federn oder Schrauben in die Spangen eingearbeitet, mit denen die Bewegungen durchgeführt werden.

Seitenzähne ist der Oberbegriff für die Prämolaren und Molaren.Unter Seitenzähnen versteht man die großen und kleinen Backenzähne im Seitenzahnbereich. Sie dienen dem Zermahlen bzw. Zerquetschen von Nahrung. In einem vollständigen Gebiss eines erwachsenen Menschen, befinden sich auf jeder Kieferhälfte jeweils fünf Seitenzähne.

Selbstligierende Brackets sind eine moderne und schonende Alternative zu herkömmlichen Zahnspangen-Systemen. Sie reduzieren die Reibung bei der Zahnbewegung erheblich und führen zu einer schnelleren und schmerzärmeren Zahnbewegung.

Unter Separieren versteht man das Auflösen der Kontaktflächen zwischen den Zähnen. Mit einer Pinzette werden kleine Gummiringe gespannt und anschließend wie Zahnseide zwischen die Backenzähne geschoben. Die Gummis ziehen sich mit der Zeit zusammen und drücken die Zähne ein wenig auseinander. 

Damit ist ein kleiner Schlitz im Bracket gemeint, in den der Behandlungsbogen eingesetzt wird.

Eine Zahnspange ist eine kieferorthopädische Apparatur, mit der Kiefer- und Zahnfehlstellungen korrigiert werden. Hierbei unterscheidet man zwischen festen und herausnehmbaren Zahnspangen. 

Ein Sportmundschutz ist ein individuell angefertigter und auf die jeweilige Sportart abgestimmter, komfortabler Zahnschutz bei Risikosportarten ( wie z.B. Hockey, Eishockey, Boxen, Handball, Polo), der vor Zahnbeschädigung und -verlust schützt.

Bei einem Tiefbiss hingegen reichen die oberen Schneidezähne zu weit nach unten und bedecken die Schneidezähne im Unterkiefer. Die oberen Schneidezähne überlappen die unteren Schneidezähne in der Regel um mehr als 3 mm. In besonders extremen Fällen des Tiefbisses beißen die unteren Zähne in das Zahnfleisch des Gaumens.

U-Z

Darunter versteht man Zahnspangen, die den Patienten während der Behandlung ästhetisch nicht einschränken. Die Behandlung wird entweder mit Lingualbrackets („Spange von innen“) oder durchsichtigen Schienen durchgeführt. Vor allem von Erwachsenen werden diese Systeme gern in Anspruch genommen.

Man spricht von einer Verlagerung, wenn der sich entwickelnde Zahn im Kiefer (der Zahnkeim) oder der herausgewachsene Zahn schief liegt. Am häufigsten sind die oberen und unteren Weisheitszähne sowie die oberen Eckzähne betroffen.

Die Vorschubdoppelplatte nach Prof. Sander (S-II-Apparatur) ist ein funktionskieferorthopädisches Gerät zur Behandlung von Zahnfehlstellungen der Angle-Klasse II-Anomalien. Sie erlaubt bei geringer Belastung des Patienten gleichzeitig die Korrektur der Bisslage und die aktive Beeinflussung einzelner Zähne sowie der beiden Zahnbögen. Damit wird die Gesamtbehandlungszeit erheblich verkürzt.

Zahnmediziner, der sich mit Zahn- und Kieferkrankheiten im Allgemeinen befasst. Ein Studium zum Zahnarzt ist die Grundlage zur Weiterbildung zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie.

Unter einer Zahnfehlstellung versteht man jegliche Stellung eines Zahnes außerhalb der idealen Zahnbogenform des Oberkiefers oder Unterkiefers, welche ästhetisch negativ auffällt, oder in der Okklusion eine Dysfunktion (Fehlfunktion) bewirkt. Die häufigsten Zahnfehlstellungen sind Überbiss, Kreuzbiss, Tiefbiss oder fehlende Zähne.

Eine Zahnspange ist eine kieferorthopädische Apparatur, mit der Kiefer- und Zahnfehlstellungen korrigiert werden. Man unterscheidet zwischen festen und herausnehmbaren Zahnspangen.

Eine Zahnzusatzversicherung ist eine freiwillige zusätzliche Versicherung, die die Kosten bei bestimmten, zahnärztlichen Behandlungen übernimmt. Besonders empfehlenswert ist der Abschluss einer solchen Zusatzversicherung für gesetzlich Versicherte.

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